Identifikation = bei Frustration des Auslebens triebhafter Bedürfnisse durch Verbote kann es zur Identifikation mit der verbietenden Person kommen. Ziel der Identifikation ist die Minderung des Angstzustandes, der durch das Verbot entstanden ist. Gegen eine andere Person gerichtete Es-Impulse (z.B. Wut) werden durch die Identifikation mit dieser Person abgewehrt, z.B. Schüler-Lehrer oder Sohn-Vater. Identifikation spielt bei der Über-Ich Bildung eine wichtige Rolle. Aus der vertikalen Organisation sozialer Kategorien (vgl. TURNERs Annahmen A.5-9) lässt sich eine Hypothese zur (chronischen) Mehrfachidentifikation folgern: Positive Soziale Identität kann auf mehreren Ebenen hierarchisch repräsentierter Kategorien gleichzeitig gewonnen werden – allerdings sind die vertikal jeweils benachbarten Identifikationskategorien gehemmt: die nächst-niedrigere wegen der Intra-Klassen-Assimilation, die nächst-höhere wegen der Inklusion der ja abgewertete/n Outgroup/s. Es sollten negative Korrelationen zwischen der Identifikation auf Ebene i und Ebene i+1 resultieren. Identifiziert sich eine Person z.B. mit ihrem Nationalstaat, wird sie sich nicht gleichzeitig mit dem übernationalen Verbund (der die Vergleichsnation/en enthält) identifizieren; eine ostdeutsche Selbstkategorisierung z.B. müsste die nationalstaatliche verhindern, könnte aber eben dadurch die europäische fördern.