Der Nervus accessorius ist der 11. Hirnnerv. Er versorgt den Musculus sternocleidomastoideus und den oberen Anteil des Musculus trapezius.
Untersuchung und Symptome bei Ausfall des Nervus accessorius
Ein Ausfall des Ausfall des Musculus sternocleidomastoideus ist funktionell unbedeutend, aber gut sicht- und tastbar. Zur Untersuchung des Musculus sternocleidomastoideus lässt man den Patienten den Kopf gegen Widerstand, den der Arzt mit seiner Hand ausübt, drehen; gleichzeitig palpiert man mit der freien Hand den aktiven Muskel (kontralateral zur Seite der Kopfdrehung).
Eine Trapeziuslähmung führt zum Hängen der betroffenen Schulter, der Arm kann nicht über die Horizontale gehoben werden.
Der Schultertiefstand verursacht belastungsabhängige Schmerzen und gelegentlich Sekundärschäden durch Beengung des Plexus cervicalis.
Ursachen einer Accessoriusparese (Lähmung des Nervus accessorius)
Proximale Schädigungen kommen bei Tumoren der Schädelbasis, Prozessen im lateralen Halsdreieck und gelegentlich bei Carotis-Dissektion vor. Teilparesen können im Rahmen von Lymphknotenentfernungen oder Biopsien (Probeentnahme aus einem Halslymphknoten) im seitlichen Halsdreieck verursacht werden. Ein solcher Eingriff kann z.B. bei TBC-Verdacht durchgeführt, allerdings auch bei anderen Lymphadenopathien (Lymphknotenvergrößerungen) oder oft unvermeidlich im Rahmen einer Neck dissektion.
Selten sollen Läsionen im Rahmen von Punktionen der V. jugularis und sogar im Rahmen eines Schleudertraumas möglich sein. Proximale Ursachen wie Tumore, insbesondere Meningiome oder intracraniale Metastasem, Dermoidtumore, Cholesteatome der Schädelbasis, Anomalien des kraniozervikalen Übergangs oder bei Schädelbasisfrakturen sind eher selten. Selten sind auch Gliome involviert. Auch Strahlenschänden nach Tumorbestrahlung kommen vor.
Auch die Carotis-Endarteriektomie (OP zur Behebung einer Stenose der Halsschlagader) kann die distalen Hirnnerven schädigen. Syringomyelie, und Poliomyelitis können die Vorderhornzellen des N. accessorius schädigen.