Arachnoidalzysten

Arachnoidalzysten sind durchaus häufige Befunde bei cerebralen Kernspintomographien. Nicht immer sind sie für die Symptome verantwortlich, deretwegen die Untersuchung veranlasst wurde. 1% aller intrakraniellen Raumforderungen, m:f = 3:1. Zysten in der Spinnwebshaut des Gehirns, sie enthalten eine liquorähnliche Flüssigkeit und sind umgeben von einer Membran, die an der Innenseite Arachnoidalzellen trägt. Bei der angeborenen Form sammelt sich die Flüssigkeit innerhalb der Arachnoidea, die sich in 2 Lagen teilt und die Zyste komplett mit der Spinnwebshaut umschließt. Die 2. subarachnoidale Form sammelt die Flüssigkeit zwischen Arachnoidea und Pia mater, sie ist erworben durch Hypoplasie des darunterliegenden Hirnanteils, Trauma oder Infektion. Wenn umgebendes Hirngewebe verdrängt wird, kommt es zum Hydrozephalus, intrakranieller Druckerhöhung, Kopfschmerz, Schwindel, Sehstörungen und endokrinologische Dysfunktionen. Symptome treten am häufigsten im Kindesalter oder bei jungen Erwachsenen auf. Wenn Arachnoidalzysten durch intrakranielle Druckerhöhung eindeutig für Symptome verantwortlich sind, ist eine operative Behandlung indiziert. Sehr selten sind spinale Arachnoidalzysten. Bei cervikalen spinalen Arachnoidalzysten können intermittierende Tetraparesen auftreten, die sich nach Dekompression bessern. Eine Zusammenstellung der 12 publizierten Fälle anteriorer zervikaler spinaler Arachnoidalzysten findet sich bei Maiuri (doi: 10.1136/jnnp.2006.092312).

 

Quellen / Literatur:

F Maiuri, G Iaconetta and M Esposito, Recurrent episodes of sudden tetraplegia caused by an anterior cervical arachnoid cyst, J. Neurol. Neurosurg.

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur