spezielles phobisches Symptom, wie Akro-, Klaustro-, Thanatophobie, das im Kontext unterschiedlicher psychischer Störungen anzutreffen ist, mit regelhaft negativen Konsequenzen für die biographische Entwicklung. Nach Untersuchung der Patienten einer psychosomatischen Rehabilitationsklinik klagten 67,4% über arbeitsplatzbezogene Ängste, d. h. 71% der Frauen und 54% der Männer. Linden schreibt in der Weltliteratur gäbt es, außer den Arbeiten aus seiner eigenen Forschungsgruppe nur eine einzige Publikation zu diesem Thema. Der Beschreiber M. Linden hält die Störung für schwer behandelbar. Dass am Arbeitsplatz oder durch Belastungen am Arbeitplatz auf vielfältige Weise Ängste entstehen können und auch tatsächlich häufig entstehen, ist unzweifelhaft. Dass hierdurch auch gravierende spezielle Probleme für die Betroffenen entstehen ist ebenfalls unzweifelhaft, wird üblicherweise aber in anderen diagnostischen Termini gefasst. Zu bedenken sind immer auch die Folgen psychiatrischer Begrifflichkeit, die nicht nur von Psychiatern oder Psychologen benutzt wird, sondern auch Eingang in die Laienterminologie oder das Anwaltscoaching findet. Interessant wären hier doch Vergleiche der Inzidenz und Prävalenz mit anderen anderen Ländern und anderen Sozialsystemen, in denen der sekundäre Krankheitsgewinn durch ein anderes soziales Sicherungssystem geringer ausgeprägt ist. Da außer der Phobie vor der Arbeit oder dem Arbeitsplatz keine weitere Störung oder Beeinträchtigung vorliegen muss, ist es jedenfalls eine höchst interessante Diagnose, für die, die noch nicht wissen, wie sie ihren Antrag auf Frühverrentung oder anhaltende Arbeitsunfähigkeit begründen wollen.
Quellen / Literatur:
M. Linden · B. Muschalla, Arbeitsplatzbezogene Ängste und Arbeitsplatzphobie, Nervenarzt 2007; 78:39–44 DOI 10.1007/s00115-006-2196-6 Jürgen Trunczik Liedertexte Arbeitsplatzphobie