Hier tritt der Kranke als Subjekt voll in Erscheinung. Hier wirken sich dann aber auch zahlreiche Faktoren aus, die in der naturwissenschaftlich begründeten Medizin früher weitgehend mißachtet wurden. Dabei gilt es zunächst festzustellen, dass Befindensstörungen natürlich oft zum Wesen einer körperlichen speziell neurologischen Erkrankung gehören. Sie sind ein Kriterium somatischer abnormer Prozesse. Sie können typisch für das Vorliegen bestimmter Befunde sein. Man sollte aber auch nicht primär ausschließen. dass sie Frühsymptome einer Erkrankung sind, die sich objektiv noch nicht oder allenfalls andeutungsweise zeigt. Selbstverständlich kann es sich dabei auch um gänzlich neue Krankheitsbilder handeln. Andererseits können Befindensstörungen sehr viele Ursachen haben, solche rein aktualsituativer Art, familiäre Sorgen, berufliche Probleme, wirtschaftliche Krisen, jedoch auch eine überempfindliche Wesensart, neurotische Entwicklungen und das gleichzeitige Vorliegen einer Psychose (endogene Depression). Lineare Rückschlüsse aus Befindensstörungen auf ein bestimmtes Krankheitsbild sind meist nicht möglich: dies auch, weil Befindensstörungen häufig nicht nur eine, sondern mehrere Ursachen haben, die sich kombinieren.