Coping wird in Webster´s Dictionary als „erfolgreiches Umgehen“ mit Anforderungen definiert, als „Streben oder Ringen mit gleicher Stärke“. Coping bezeichnet einen andauernden Prozess, in dem das Individuum auf die Erreichung eines Ziels hin arbeitet. In der Psychologie und Medizin wird der Begriff synonym mit Bewältigungsstrategien und – mechanismen verwendet. Die Wirksamkeit einer Coping-Strategie hängt von der Art der Stress erzeugende Situation ab. Während positive Effekte von sozialer Unterstützung auf die Gesundheit von stressbelasteten Personen insgesamt im Vordergrund stehen, können sich selbst aus sozialer Unterstützung auch erhebliche negative Aspekte bei der Krankheitsverarbeitung wie bei der Symptomentwicklung ergeben. Vermeidungsverhalten beispielsweise kann hierdurch verstärkt werden. Der Copingprozess wird durch personenspezifische und umgebungsspezifische Faktoren ausgelöst und beeinflusst. Coping zeigt sich auf verschiedenen Handlungsebenen, die miteinander interagieren. Der Copingprozess verläuft dynamisch; durch konflikthafte Ansprüche, die produktive Formen des Verhaltens hervorbringen oder auch durch eine Behebung der kognitiv wahrgenommenen oder herausfordernden Anforderungen wird Coping dynamisiert. Effekte des Coping: Coping ist nicht nur ein Prozess, der Behebung oder Ausschaltung einer belastenden oder herausfordernden Situation zum Ziel hat, Coping erscheint auch dann, wenn habitualisierte Verhaltensweisen nicht mehr ausreichen. Eine Herausforderung oder Belastung ist in diesem Kontext ein Voraussetzung für eine produktive Anpassung oder Entwicklung. Diese erfolgt dann als eine neuintegrierende oder eine prospektives Verhalten orientierende Leistung der Person. Olbrich, E. (1984). Jugendalter – Zeit der Krise oder der produktiven Anpassung ? In Olbrich, E. & Todt, E. Probleme des Jugendalters. (S. 1 – 48). Berlin: Springer Unter Coping im engeren Sinne wird die Reaktion (oder Reaktionen) auf eine Bedrohung verstanden. Die Bedrohung besteht im Gewahrwerden der Möglichkeit, dass unangenehme Ereignisse eintreten können, wobei keine routinemäßigen Handlungen zur Verhinderung der unangenehmen Ereignisse bekannt sind, bzw. ausgeführt werden können. Unter Coping im weiteren Sinne könnte man alle Handlungen fassen, die darauf ausgerichtet sind, potentielle Bedrohung erst gar nicht entstehen zu lassen. Obgleich der Zeitpunkt zum kritischen unangenehmen Ereignis entscheidenden Einfluß auf Effektivität des Copings hat, besteht die Gefahr bei einer Extension des Copingbegriffs darin, praktisch das ganze Leben als Coping zu betrachten. Benutzt wird deshalb im Regelfall die enge Version des Copingbegriffs. Ein Coping ist dann angemessen, wenn es der persönlichen Zielerreichung im Sinne der Förderung der seelischen Gesundheit dienlich (zumindest aber nicht abträglich) ist, also wenn es die Lebenszufriedenheit zuverlässig und möglichst langfristig fördert (zumindest diese aber nicht reduziert). Verkürzt: Coping A ist angemessener als Coping B, wenn A dem Individuum insgesamt mehr nützt als B. Genauer: Die Folgen von A (einschließlich A) sollen für das Individuum insgesamt positiver im Sinne der Zufriedenheit sein, als die Folgen von B (einschließlich B). Da sich für fast alle Copings Bedingungskonstellationen finden lassen, welche die Anwendung dieses Copings als angemessen qualifiziert, wäre zweifellos von Vorteil, das Individuum verfüge über eine große Vielfalt unterschiedlicher Coping-Capabilities, die, um die Fiktion zu vervollständigen, dann auch noch gemäß eines optimalen diagnostischen Verfahrens quasirational, je nach den situationalen Erfordernissen, zur Anwendung kämen. Der Copingprozess stellt eine spezifische – problem- bzw. bewältigungsbezogene – Anpassungs- oder Regulationsleistung des Individuums dar, die eingebunden ist in die dem Individuum verfügbaren emotionalen und kognitiven Möglichkeiten und Handlungsmuster, die grundsätzlich als Ausdruck der konkreten Abwehroperationen eines Individuums anzusehen sind. Anstrengungen zur Überwindung von Schwierigkeiten, Stress und Belastungssituationen.
Konfrontation
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Distanzierung |
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Selbstkontrolle |
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Suche nach sozialer Unterstützung
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Akzeptanz der eigenen Verantwortung
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Flucht / Vermeidung
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Geplante Problemlösung
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Positive Neubewertung
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Handlungsbezogene Bewältigungsformen:„Ablenkendes Anpacken” : Ablenken oder Vergessen von krankheitsbedingten Problemen wird in vertrauten Tätigkeiten gesucht. („Ich stürze mich in meine Arbeit [in mein Hobby], um die Krankheit zu vergessen.”) „Altruismus” : Eigene Wünsche, Bedürfnisse, Ängste etc. werden hinter die von anderen zurückgestellt, um sie nicht mehr spüren zu müssen. („Das Wohlergehen anderer [z. B. meiner Angehörigen] ist mir wichtiger, als meiner Krankheit nachzuhängen.”) „Aktives Vermeiden”: Diagnostische Schritte oder therapeutische Maßnahmen werden unterlassen, obwohl zumindest eine gewisse Einsicht in deren Notwendigkeit besteht, da sie als zu belastend oder verunsichernd erlebt würden. („Ich schiebe meine Besuche beim Arzt hinaus oder befolge seine Anordnungen nicht so, wie ich eigentlich sollte.”) „Kompensation”: Durch Konsumieren (z. B. Kaufen, Essen, Alkohol) wird eine Spannungsreduktion erreicht. („Wenn es mir schlecht geht, kaufe ich mir etwas Besonderes [Essen, Kleider, Bücher etc.]. Eine Zigarette oder ein Glas Wein machen manches erträglicher.”)„Konstruktive Aktivität”: Es werden subjektiv hoch gewertete Handlungen (kreative Leistungen) ausgeführt, die evtl. vor der Krankheit zurückgestellt werden mussten. („Ich nehme mir letzthin mehr Zeit, um etwas Aufbauendes zu tun [etwa vermehrt einem Hobby nachgehen, Briefe schreiben, Bücher lesen etc.].”)„Sozialer Rückzug”: Es erfolgt ein aktiver Rückzug aus dem vertrauten sozialen Umfeld, um so nicht auf andere Leute eingehen zu müssen und/oder um Zeit für sich (z. B. zum Überdenken, Erholen) zu gewinnen. („Ich brauche meine Ruhe. Ich möchte mich mehr mit mir selbst befassen und zu mir selbst finden.”)„Zupacken” : Selbstverantwortliches, aktives Angehen der krankheitsbezogenen Situation und ihrer Probleme. („Während der Abklärung und Behandlung trage ich selbst das Mögliche bei, sei dies bei meinem Arzt oder anderswo.”)„Zuwendung” : Die Möglichkeit sich auszusprechen, verstanden zu sein und sich aufgehoben zu fühlen wird als hilfreich eingeschätzt und angestrebt. („Ich suche den Beistand und das Gespräch mit mir nahe stehenden Menschen.”)„Konzentrierte Entspannung”: Ablenken von der Krankheit durch innere Sammlung und Entspannung durch Körperübungen (z. B. autogenes Training, Yoga, Meditation). („Entspannende Körperübungen [autogenes Training, Yoga etc.] sind mir in der Krankheit eine große Hilfe.”) Kognitionsbezogene Bewältigungsformen: „Ablenken”: Der Auseinandersetzung mit der Krankheit wird dadurch ausgewichen, dass die Aufmerksamkeit auf andere Inhalte gerichtet wird. („Es gibt Dinge, die mir wichtiger sind als die Krankheit und die mir helfen, mich davon abzulenken.”)„Akzeptieren” : Die Krankheit wird als schicksalhaft, vorbestimmt und unabänderlich mit mehr oder weniger Gelassenheit hingenommen, man versucht das Beste aus der Situation zu machen und mit der Krankheit zu leben. („Ich denke, dass ich die Krankheit hinnehmen kann und sie mit Fassung trage.”)„Dissimulieren”: Verharmlosen der momentanen Krankheitssituation, indem offensichtliche Gegebenheiten ignoriert (verleugnet) oder bagatellisiert (heruntergespielt) werden. („Ich wüsste nicht, warum ich beunruhigt sein sollte, es geht mir eigentlich ganz gut, und es ist nicht halb so schlimm, wie alle meinen.”)„Haltung bewahren” :Verbergen des eigenen Betroffenseins durch die Krankheit vor sich und vor anderen, Anstreben von Selbstkontrolle. („Es ist mir wichtig, mich zusammenzureißen, Haltung zu bewahren.”)„Problemanalyse”: Gezielte kognitive Analyse aller zugänglichen Informationen über die Krankheitssituation. („Ich versuche mir zu erklären, was mit mir und meiner Krankheit wirklich los ist.”)„Relativieren” : Versuch, sich mit der eigenen Krankheitssituation abzufinden, indem diese bewusst mit schlimmeren Krankheiten oder Schicksalsschlägen anderer Menschen verglichen wird. („Wenn ich an die Leute denke, welche wirklich Schweres zu tragen haben, geht es mir noch relativ gut.”)„Religiosität” Tröstender und schützender Rückhalt im Glauben. („Mein Glaube an Gott und an die Vorsehung gibt mir den nötigen Halt.”)„Rumifizieren”: Quälendes, grüblerisches, zwanghaftes Hin- und Herüberlegen der Krankheitssituation, ohne zu einer Lösung zu kommen. („Meine Gedanken drehen sich immer wieder um die Krankheit, ohne dass ich dabei zu einem Ergebnis komme.”)„Sinngebung” : Der Krankheit wird ein tieferer Sinn (z. B. Chance zu veränderter Lebenshaltung) zugeordnet. („Die Krankheit hilft mir, eine neue Aufgabe oder eine Chance in meinem Leben zu sehen.”)„Valorisieren”: Stärkung des eigenen Selbstwertgefühls durch die Erinnerung an erfolgreich gemeisterte Situationen, an Situationen, die persönliche Anerkennung brachten, durch die Besinnung darauf, wie gut man mit der Krankheit umgeht. („Diese Krankheit bewältige ich ebenso gut, wie schon manch anderes; es gelingt mir eigentlich gut, mit den neuen Schwierigkeiten fertig zu werden.”)„Humor”: Herangehen an die Krankheitssituation mit Humor. („Wenn ich mit etwas Humor an die Sache herangehe, kann ich sogar über mich selbst lachen.”) Emotionsbezogene Bewältigungsformen:„Hadern/Selbstbedauern”: Die momentane Krankheitssituation wird als unverdient und ungerecht empfunden, entsprechend wird mit dem Schicksal gehadert oder der eigene Zustand beklagt. („Ich frage mich, warum es gerade mich treffen musste!”)„Emotionale Entlastung” : Reduktion der inneren Spannung und momentane Entlastung durch den offenen Ausdruck der durch die Krankheitssituation ausgelösten Gefühle sich selber oder einem Partner gegenüber. („Es kommt vor, dass mir ein Wutausbruch, Weinen oder auch mal Lachen Erleichterung bringen.”)„Isolieren/Unterdrücken” : Nichtwahrnehmen bzw. Nichtzulassen von der Krankheitssituation angemessenen Gefühlen. („Ich bin selbst erstaunt, wie wenig mich die Krankheit berührt.”)„Optimismus”: Zuversichtliche Haltung bei aller Einsicht in die momentane Belastung. („Mit etwas Glück kommt alles wieder in Ordnung. Ich bin und bleibe Optimist.”)„Passive Kooperation” : Sich dem behandelnden Arzt/Team im Wissen um deren fachliche und menschliche Kompetenz zuversichtlich anvertrauen. („Ich weiß, dass ich bei den Ärzten in guten Händen bin.”)„Resignation/Fatalismus” : Aufgeben von Hoffnung, sich der Krankheitssituation mutlos ergeben. („Ich habe das Gefühl, dass alles keinen Sinn mehr hat, ich habe die Hoffnung verloren.”)„Selbstbeschuldigung” : Im Bemühen, sich den momentanen Krankheitszustand besser erklären zu können, wird die Verantwortung dafür dem eigenen Verhalten zugeschrieben. („Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich wohl selbst schuld an meiner Krankheit bin und ich es daher nicht besser verdiene.”)„Schuld zuweisen/Wut ausleben”: Enttäuschung und Verärgerung über die eigene Krankheitssituation werden dadurch entschärft, dass echte oder scheinbare Mängel in der Betreuung oder in den momentanen Lebensumständen zum Anlass genommen werden, anderen Schuld zuzuschreiben oder an ihnen Wut auszulassen. („Manchmal packt mich eine große Wut auf die anderen.”)
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