Directly Observed Treatment, Short-Course (Directly Observed Treatment Strategy; DOTS)

Der Begriff „Directly Observed Treatment, Short-Course“ bezeichnet eine von der WHO (World Health Organization) empfohlene Strategie zur Behandlung und Ausbreitungskontrolle der Tuberkulose. Sie wurde in den 1970er und 1980er Jahren entwickelt und ist bis heute Kernstück der so genannten „Stop TB Strategy“ der WHO.

Wesentliche Elemente von DOTS

Die DOTS-Strategie umfasst dabei im Wesentlichen fünf Kernpunkte [1]:

1.) Etablierung und Aufrechterhaltung eines von der Regierung unterstützten Tuberkulose-Managements. Insbesondere die notwendigen finanziellen Mittel müssen bereitgestellt werden.

2.) Qualitätsgesicherte Diagnostik der Tuberkulose. Hierfür wird im Rahmen von DOTS weiterhin die mikroskopische Sputum-Untersuchungen empfohlen. Die hierfür notwendige Infrastruktur in Form eines flächendeckenden Labornetzwerks sollte weltweit gefördert werden.

3.) Standardisierte Therapie der manifesten Tuberkulose unter ärztlicher Beobachtung. Hierbei sollen insbesondere Faktoren identifiziert und angegangen werden, die Patienten zu einer Unterbrechung oder frühzeitigen Beendigung der Therapie verleiten könnten. Ein möglichst barrierefreier Zugang zu adäquater Therapie soll weltweit ermöglicht werden.

4.) Lückenlose Versorgung mit den nötigen Medikamenten. Tuberkulostatika sollen Tuberkulose-Patienten weltweit kostenlos zur Verfügung stehen.

5.) Standardisierte Kontrolle der Therapieergebnisse und regelmäßige Kommunikation zwischen zentralen und peripheren Einrichtungen des Gesundheitswesens.

Auswirkungen von DOTS

DOTS wird heute als eine der effektivsten und kosteneffizientesten Maßnahmen zur öffentlichen Gesundheitsförderung überhaupt angesehen. Die WHO selbst bezeichnete die Einführung von DOTS 1997 als den größten Durchbruch des Jahrzehnts im Gesundheitswesen.

Studien zufolge sollen durch die Einführung von DOTS bis zum Jahr 2009 insgesamt etwa 6 Millionen Leben gerettet worden sein [2].

[1] https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/65979/WHO_CDS_CPC_TB_99.270.pdf
[2] United Nations Millennium Development Goals Report 2011.

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur