Bei der Dupuytren’schen Kontraktur (nach Guillaume Dupuytren (1777-1835)) kommt es zu einer Verkürzung der Palmarfascie und dadurch zu einer Beugekontraktur der Finger. Das Leiden ist erblich. Weiße Männer aus dem nordwestlichen Europa (Norwegen, Island, Schottland) sind am häufigsten betroffen. Die Prävalenz unter Weißen Europäern und Amerikanern wird mit 3- 6% der Bevölkerung angegeben. Das Leiden tritt überwiegend im Alter auf. Handtraumen, Diabetes mellitus, Lebererkrankungen, Hyperlipidämie, Epilepsie, HIV- Infektionen, Antiepileptika und möglicherweise Alkoholmissbrauch, Nikotin und schwere Arbeit können begünstigend sein. Aus unklaren Gründen ist die Sterblichkeit bei dem Syndrom erhöht. Ringfinger und Zeigefinger sind am häufigsten betroffen, es können aber alle Finger betroffen sein. Schmerzen treten keine auf. Frühzeichen sind meist Verdickungen der Haut und die Bildung fibröser Knötchen und schließlich von fibrösen Strängen (auch mehrere pro Finger) in der Handinnenfläche. Eine dauerhafte Beugekontraktur entwickelt sich oft im Verlauf mehrerer Monate oder Jahre. Oft ist keine Behandlung erforderlich, Kontrollen sind aber nötig um zeitig Kontrakturen zu entdecken. Vor Kontrakturen zu endgültigen Bewegungseinschränkungen führen sollte operiert (Fasziektomie) werden, leider können nach Op auch Rezidive auftreten. Ähnliche fibrotische Läsionen treten manchmal auch an den proximalen dorsalen Interphalangealgelenken und den Fußsohlen (Ledderhose’sche Erkrankung) auf. Auch die Peyronie’sche Erkrankung des Penis ist damit verwandt. Die Gebrauchsfähigkeit der Hände kann erheblich beeinträchtigt sein. Die Behandlung der oft sehr behindernden Störung ist chirurgisch mittels percutaner oder offener Fasziotomie, oder Nadelfasziotomie. In einer neuen Studie (N Engl J Med 2009;361:968-79) zeigte sich die Injektion von Kollagenase clostridium histolyticum, zur Auflösung des Kollagens mit Bruch der kontrahierten Bänder gegenüber Placebo als minimal invasive Maßnahme erfolgreich. Allerdings traten selten auch schwere Nebenwirkungen auf. Angegeben wurden als Nebenwirkungen Schwellung, Schmerzen, Juckreiz und vorübergehende schmerzhafte Lymphknotenschwellungen. Bei etwa 1% traten schwere Nebenwirkungen mit Sehnenruptur, und einem Fall eines komplexen regionalen Schmerzsyndroms auf.
Quellen / Literatur:
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