Effektstärke

Effektstärke ist das wichtigste Maß zur Bestimmung/Berechnung der Wirkung einer Behandlung, manchmal wird auch von Effektgröße gesprochen. Effektstärke normiert dabei die Unterschiede zwischen den experimentellen Gruppen auf die Streuung der Testwerte, versucht also Unterschiede zwischen den Behandlungen die durch Streuung entstehen auszuschließen. Die Effektstärke in klinischen Studien beschreibt das Ausmaß der Wirkung einer Verumbehandlung gegenüber dem einer Plazebobehandlung. Bei einer Effektstärke von 0,2 wird nach Cohen und nach Bortz und Döring von einen kleinen Effekt, 0,5 einen mittleren und 0,8 einen starken Effekt ausgegangen. Werden Vorzeichen verwendet, bestätigt eine positive Effektstärke die experimentell erwartete Hypothese, negative Vorzeichen widerlegen die Hypothese. Die Effektstärke alleine dokumentiert zwar eine Wirksamkeit, damit aber nicht unbedingt für sich alleine einen praktischen Wert oder klinischen Nutzen einer Behandlung. Entscheidend ist vielmehr wie sich die Effektstärke von anderen bekannten Behandlungsverfahren unterscheidet, was tatsächlich gemessen wurde, und dass die gemessenen Wirkung tatsächlich für eine Bedeutung für die Patienten hat. Bei kleinen Stichproben in Studien kann die Effektstärke ein stark zum positiven oder negativen verfälschtes Ergebnis anzeigen. In der Regel ist zusätzlich die Angabe der Signifikanz sinnvoll.

 

Quellen / Literatur:

  1. Einige Berechnungsmöglichkeiten von Effektstärken
  2. Measuring Effect Size
  3. Cohen, Jacob (1988): Statistical Power Analysis for the Behavioral Sciences, 2. Aufl., Hillsdale: Lawrence Erlbaum Associates, 1988
  4. Cohen (1992) A power primer. Psychol Bull 112: 155–159
Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur