EKG: Hypokaliämie und Hyperkaliämie

Grundlage für die Ausbildung von Aktionspotentialen, auch in der Herzmuskulatur, ist eine funktionierende Elektrolythomöostase. Dementsprechend können Verschiebungen des Elektrolytgleichgewichtes wie eine Hypokaliämie oder Hyperkaliämie zu Störungen der Erregungsbildung und -rückbildung führen, die sich auch im EKG ableiten lassen.

Hyperkaliämie im EKG

Eine Hyperkaliämie besteht ab einem Kaliumserumspiegel > 5,2 mmol/l. 

Erste EKG-Veränderungen zeigen sich oft erst ab ca. 5,5 bis 6 mmol/l. Hier findet sich in der Regel eine hohe, spitze T-Welle (> 2/3 der R-Amplitude). Die QT-Dauer kann verkürzt sein.

Bei Kaliumspiegeln über 7-8 mmol/l flacht die P-Welle ab und kann schließlich vollständig verschwinden. Es kann zu Überleitungsstörungen im Sinne eines AV-Blocks oder eines SA-Blocks kommen. Der Kammerkomplex wird breiter.

Bei Kaliumspiegeln jenseits von 10 mmol/l besteht akute Gefahr für ein Kammerflimmern oder einen Herzstillstand.

Merke: Bei Hyperkaliämie breiter QRS-Komplex und hohes, schmales T. Bei hohen Kaliumwerten akute Gefahr maligner Rhythmusstörungen.

Hypokaliämie im EKG

Eine Hypokaliämie besteht ab einem Kaliumserumspiegel < 3,5 mmol/l. Entgegengesetzt zur Hyperkaliämie flacht bei zu niedrigem Kaliumspiegel die T-Welle ab. Häufig wird eine U-Welle sichtbar, die höher als die T-Welle sein kann und mit dieser verschmelzen kann.

Die QT-Dauer ist in der Regel NICHT verlängert, sie ist jedoch aufgrund der TU-Verschmelzung oft nicht sicher bestimmbar.

Hyper- und Hypomagnesiämie im EKG

Die EKG-Veränderungen bei Hyper- und Hypomagnesiämie entsprechen im Wesentlichen denen bei Hyper- und Hypokaliämie.