Formatio reticularis

Phylogenetisch alte, wichtige Koordinationsstelle vitaler Funktionen zwischen Hirnstamm einerseits und kortikalen, subkortikalen, limbischen Stellen andrerseits. U.a. Weckreaktionszentrum: 1949 führten die Physiologen Moruzzi und Magoun EEG-Untersuchungen am Versuchstier mit hoher mesenzephaler Hirndurchtrennung (Mesenzephalon vom Kortex getrennt; „cerveau isolé“ nach Bremer) durch: eine elektrische Stimulation der Formatio reticularis (FR) blieb ohne Wirkung auf das EEG. Beim Versuchstier mit intakter Verbindung zum Cortex („encéphale isolé“) ließ sich hingegen eine EEG-Folge darstellen, die dem Kurvenbild einer „Weckreaktion“ glich. Durch Reizung der FR wurden die langsamen hohen Schlafwellen des Versuchstiers (Katze) in niedrige Wellen umgewandelt. Magoun nannte dieses Phänomen „activating system“ (Moruzzi u. Magoun 1949).

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur