Generika

Aus dem Patent entlassene Fertigarzneimittel, die unter dem entsprechenden Freinamen erhältlich sind. Dass Generika billiger als Originalpräparate an den Verbraucher verkauft werden oder mit den Kassen abgerechnet werden, liegt daran, dass nur Hersteller des Originalpräparates Forschungs- Entwicklungskosten hat, die er in den Verkaufspreis einkalkuliert. Die Entwicklung eines Arzneimittels einschließlich des Zulassungsverfahrens ist für die Herstellerfirmen sehr teuer (etwa 500-800 Millionen Dollar), diese Kosten versuchen die Hersteller in den Jahren des Patentschutzes durch den höheren Preis wieder zu verdienen. Für Generika fallen diese Forschungs- Entwicklungskosten nicht an, sie können deshalb zu einem deutlich niedrigeren Preis angeboten werden. Definitionsgemäß muss ein Generikum vom Wirkstoffgehalt dem Originalpräparat identisch sein. Wirklich relevante Unterschiede gibt es in den meisten Fällen nicht. In manchen Fällen sind in den Generika modernere weniger schädliche Hilfsstoffe. So gibt es beispielsweise auch bestimmte Präparate nur von manchen Generikaherstellern ohne den Hilfsstoff Laktose. Oft werden Generika und Originalpräparat in der selben Fabrik in derselben Tablettenmaschine hergestellt. Es gibt auf dem Pharmamarkt viel mehr Anbieter als tatsächliche Produzenten. Auch Originalanbieter lassen zum Teil bei Generikafirmen produzieren, Generikafirmen bei Originalanbietern und Generika- und Originalanbieter bei spezialisierten Lohnherstellern. Generika sind nicht generell schlechter oder besser als die Originale, – meistens aber billiger. (siehe auch arznei-telegramm 2007; 38: 93). 70% der Präparate die von deutschen Kassenärzten verordnet werden sind (laut KBV) Generika. Wirklich neue Arzneistoffen kommen nur in geringer Zahl jährlich auf den Markt, so dass zwangsläufig, bei den verordneten Dosen die Generikafähigen Arzneistoffe die große Mehrheit stellen.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur