Glomus jugulare Tumore

(auch Chemodectome oder nonchromaffine Paragangliome) sind seltene meist gutartige langsam wachsend Tumore, die meist bei Frauen ab 40 diagnostiziert werden. Ähnliche Tumore gibt es am Glomus carotikus und am N. vagus aber auch an anderen Stellen der Kopfregion. Sie sind gefäßreich, und wachsen meist in der Region des Foramen jugulare und dem Mittelohr. Sie verursachen einen Hörverlust, und einen pulsierenden Tinnitus, oft auch ein Völlegefühl im Ohr, Ausfluss aus dem Ohr, selten eine Fazialisparese oder ein Hornersyndrom. Weitergehende Symptome wie Kopfschmerzen, Hirndruck, oder Ataxien treten nur selten bei sehr fortgeschrittenem Verlauf und verspäteter Diagnose auf. Diagnose erfolgt meist mittels NMR, im normalen Rö Schädel kann eine Erweiterung des Foramen jugulare sichtbar sein. Im höheren Alter und bei kleinen Tumoren ist keine Behandlung erforderlich. Wenn der Tumor Hochdruckkrisen verursacht sind Alpha-Blocker und Beta-Blocker als medikamentöse Behandlung indiziert, bei Katecholamin ausschüttenden Tumoren wird eine solche Behandlung zum Schutz auch während der Operation durchgeführt. Ansonsten wird der Tumor chirurgisch entfernt. Die Art der Op und des Zugangs hängt von Lokalisation und Ausdehnung ab. Inoperable Tumore sollen auch gut auf Radiochirurgie ansprechen.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur