Erstmals wurde vor wenigen Jahren ein Index publiziert, der den relativen glykämischen Effekt von kohlehydratreichen Lebensmitteln in einer Austauschtabelle von damals 51 Lebensmitteln darstellte. Pro Gramm Kohlehydrate verursachen bestimmte Lebensmittel einen höheren Anstieg der Blutzuckerkonzentration direkt nach dem Essen und 2 Stunden nach dem Essen (hoher glykämischer Index) als andere Lebensmittel mit niedrigerem glykämischem Index (GI). Der glykämische Index gilt damit als eine inzwischen allgemein anerkannte, zuverlässige, physiologisch basierte Klassifikation von Lebensmitteln nach dem relativen glykämischen Effekt. Der GI ist definiert als der Anstieg der Glukoseantwortkurve (real wird nach der Fläche unter der Kurve berechnet) nach dem Konsum von 50 g (nach anderer Definition 100g) verfügbarer Kohlehydrate eines Testlebensmittels geteilt durch den Anstieg nach dem Konsum eines Referenzlebensmittels (meist Weißbrot oder Glukose). Je höher der glykämische Index, umso schneller werden die gegessenen Kohlenhydrate ins Blut aufgenommen, um so stärker steigt der Insulinspiegel parallel an. Der Blutzuckerspiegel fällt dann tiefer ab, bei noch erhöhtem Insulin entsteht ein Hungergefühl. Der GL eines Lebensmittels oder einer Mahlzeit, Diät, wird dann berechnet in dem man den GI mit der Menge der Kohlehydrate die gegessen werden multipliziert. Nach dem Konsum von Lebensmitteln mit hohem GI tritt deutlich schneller Hunger auf, es wird schneller wieder gegessen, schneller auch zuviel gegessen. Der Konsum von Lebensmitteln mit niedrigem GI erleichtert die Gewichtsabnahme. Der GI ist für die Diäteinstellung des Diabetikers wichtig. Die aktuelle internationale Klassifikation findet sich in: Foster-Powell K, Holt SHA, Brand-Miller JC. International table of glycemic index and glycemic load values: 2002. Am J Clin Nutr. 2002;76:5-56. (zumindest aktuell 11.8.03 Volltext frei).