(siehe auch unter Normaldruckhydrozephalus !)
umgangssprachlich auch „Wasserkopf“. Die Existenz eines Hydrozephalus war Ärzten schon in der Antike bekannt. Als Therapie wurden Punktionen empfohlen, er wurde allerding damals im Subduralraum lokalisiert, mit den Hirnventrikeln verband man den Sitz der höheren geistigen Funktionen.1555 beschrieb der Anatom Vesalius ein Kind, bei dem ein massiv erweitertes Ventrikelsystem als Ursache für den Wasserkopf in der Obduktion gefunden wurde. Es handelt sich um eine Erweiterung der Liquorräume des Gehirns, u. zwar infolge Missverhältnisses zwischen Liquorproduktion u. -resorption ,-zirkulationsstörung oder bei Hirnatrophie. Fast immer ist eine Erkrankung die Ursache. Bei angeborenem H. und dem Normaldruckhydrozephalus findet sich allerdings oft keine Ursache. Bei Neugeborenen und Säuglingen gibt der wachsende Schädelknochen dem gesteigerten Druck nach. Der Kopfumfang nimmt zu, dies schützt das Gehirn. Ist das Kopfwachstumes abgeschlossen, treten die klassischen Zeichen der Hirndrucksteigerung auf: Im NMR oder CCT- Bild zeigt sich eine Erweiterung der Liqorräume, eine verstrichene Rindenzeichnung (bei Hirndruck), mittels Hirndruckmessung kann der Neurochirurg den Druck bestimmen.. Auftreten bei Hirntumoren, nach Meningitis, nach Subarachnoidalblutungen, nach Subduralblutungen, Sinusvenenthrombosen…. Ein H. entsteht durch Verlegung des Liquorabflusses oder der Resorption aber auch e vacuo. . Man unterscheidet zwischen einem chronischen und einem akuten Hydrocephalus. Akutsymptome: Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen. Während ein akuter Hydrocephalus lebensbedrohlich sein kann und sofort behandelt werden muss, wird die Operation aufgrund eines chronischen Hydrocephalus als elektiver (planbarer) Eingriff betrachtet, und je nach Umständen entschieden. Die Therapie des Hydrozephalus erfolgt überwiegend durch die Anlage von Shuntsystemen, dünnen Silikonschläuchen mit eingebautem Ventilmechanismus, welche unter die Haut gelegt werden und das Nervenwasser vom Hirnkammersystem in den Bauchraum oder den Herzvorhof ableiten. Komplikationen der Shunts sind im Verlauf nicht selten, weshalb der Neurochirurg im Einzelfall abwägt.
Quellen / Literatur: