Bei fast allen immunologischen Systemerkrankungen können psychische und neurologische Symptome auftreten. Im Gegensatz dazu finden sich umgekehrt jedoch kaum quantitative Daten darüber, wie häufig depressive, paranoid-halluzinatorische oder dementielle Syndrome durch immunologische Systemerkrankungen verursacht werden. Da eine psychische Störung in Einzelfällen sogar das präsentierende Symptom einer immunologischen Systemerkrankung darstellen kann, ist es für Psychiater, Psychotherapeuten und Neurologen von Bedeutung, an immunologische Differentialdiagnosen psychischer Störungen zu denken. Bei den immunologischen Systemerkrankungen unterscheidet man im wesentlichen 3 Krankheitsgruppen, a) die Kollagenosen oder systemischen Autoimmunerkrankungen, b) die primären Vaskulitiden sowie c) weitere Immunopathien, zu denen das Antiphospholipid Syndrom (APS), das Sneddon-Syndrom und der M. Behçet gehören In der Gruppe der Kollagenosen findet man psychiatrische und neurologische Symptome sehr häufig beim systemischen Lupus erythematodes (SLE) und beim Sjögren-Syndrom (SS) . Ein ZNS-Befall bei der progressiven systemischen Sklerose (Sklerodermie) und bei der Mischkollagenose (Overlap-Syndrome, Sharp-Syndrom) stellt eine Rarität dar. Auch bei den primären Vaskulitiden werden psychiatrische und neurologische Symptome beschrieben. Häufig sind sie bei der isolierten Angiitis des ZNS, bei der Takayasu-Arteriitis, bei der Arteriitis temporalis und bei der Panarteriitis nodosa. J. Bauer, Der Nervenarzt 9·97 696ff
Immunotherapien bei Neuromuskulären Krankheiten nach Current Treatment of Neuromuscular Diseases Lisa Kokontis, MD; Ludwig Gutmann, MD ARCHIVES OF NEUROLOGY, July 2000,Vol 57, No 7, |
Medikament | Wirkungsweise | Nebenwirkungen | zu Überwachen |
Steroide | breite Wirkung auf B- und T-Zellen | Hochdruck, Diabetes, Osteoporose, Katarakt, Übergewicht | Blutzucker, Blutdruck, Gewicht |
Cyclosporin | Blockiert die frühe Aktivierung von T -Zellen, interferiert mit der Produktion und Ausschüttung von Interleukin 2 | Nierentoxisch, Hochdruck, Kopfschmerzen | Blutdruck, Nierenwerte, Blutspiegel der Substanz |
Azathioprin | Purinanalog das die DNA und RNA Synthese hemmt | Lebertoxisch, Knochenmarksuppression, mögliche spätere Krebserkrankung | Leberfunktion, Blutbild |
Cyclophosphamid | alkylierende Sybstanz die die B -Zellproliferation hemmt | Haemorrhagische Zystitis, Sterilität, Knochenmarksuppression, mögliche spätere Krebserkrankung | Blutbild, kumulative Dosis, |
Chlorambucil | alkylierende Sybstanz | Sterilität, Knochenmarksuppression | Blutbild |
Methothrexat | Antimetabolit | Lebertoxisch, Knochenmarksuppression | Blutbild, Leberfunktion |
i.v. Immunglobuline | Modulation der Cytokine und Hemmung der Komplement ideotypisch-anti- ideotypisch Interaktion | Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Fieber, Hyperkoaguloabilität, Niereninsuff., Leukopenie (revers.), aseptische Meningitis, Anaphlyaxe bei Ig A Mangel | IgA, Kreatinin |
Plasmaaustausch | Entfernt Antikörper und Immunkomplexe | Hypotenison, Hypoalbuminämie, Hypokalzämie, veränderte Gerinnungsfaktoren, venöser Zugang, | Blutdruck, Fibrinogen, PT und PTT |
Neurotropine |