Insomnien

(siehe auch hier!) Insomnie ist ein Zustandsbild mit einer ungenügenden Dauer und Qualität des Schlafes, das über einen beträchtlichen Zeitraum besteht und Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen und frühmorgendliches Erwachen einschließt. Insomnie ist ein häufiges Symptom vieler psychischer und somatischer Störungen und soll daher nur zusätzlich klassifiziert werden, wenn sie das klinische Bild beherrscht. Schlafmangel kann man einteilen nach Art des Schlafdefizits. – Einschlafstörungen sind das verzögerte Einschlafen von einer halben bis zu mehreren Stunden Dauer. Sie finden sich vor allem als akute Schlafstörungen mit überwiegend zwischenmenschlichen bzw. psychosozialen Belastungsfaktoren. „Einschlafstörungen sind häufig Abschaltstörungen“, was insbesondere nicht-medikamentöse Schlafhilfen nahelegt (siehe später). – Durchschlafstörungen sind ein häufiges Aufwachen nach dem ersten Einschlafen mit oberflächlichem und wenig erholsamem Schlaf. Sie finden sich z. B. auch bei chronischen Schlafstörungen, die eine gezielte fachärztliche Untersuchung erfordern. – Früherwachen ist das vorzeitige Aufwachen von einer bis zu mehreren Stunden Dauer, was dann die Gesamtschlafzeit erheblich zu verkürzen vermag. Es kann zwischenmenschliche, psychosoziale oder äußere Ursachen haben, aber auch auf organische, besonders aber seelische Einflüsse zurückgehen (z. B. Depression). Deshalb bedarf es bei längerer Dauer ebenfalls einer gezielten fachärztlichen Untersuchung. Zu den primären Insomnie rechnet man jene Form von gestörtem Schlaf, die keine Ursachen erklärt werden kann.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur