„Gliederstarre, Gliederstarre, Erstarren von Körperteilen „. Ein tranceähnlicher Bewusstseinszustand im Rahmen einer schweren psychischen Störung, einer Hypnose oder Autosuggestion, der von der Aufrechterhaltung ungewöhnlicher und oft unbequemen Körperpositionen begleitet wird, bei denen die Muskeln ohne ein Gefühl des Unbehagens für lange Zeit starr bleiben.
Episoden plötzlichen bilateralen Tonusverlustes der Haltemuskulatur, die zum Kollabieren des Patienten führen, oft in Verbindung mit intensiven Gefühlen wie Lachen, Wut, Furcht oder Überraschung. Kataplexien (Griechisch: „mit Furcht umstoßen“) haben die höchste Aussagekraft für die Diagnostik der Narkolepsie. Gemeint ist ein plötzlicher Spannungsverlust der Muskulatur z.B. Beim Lachen, Freude, Ärger aber auch beim Husten, Niesen oder Nase- Schnäuzen ggf. mit Zusammensacken (meist kontrolliert mit der Möglichkeit sich aufzufangen, aber auch als abrupter Sturz) oder totaler Bewegungsunfähigkeit. Die Schwere der Kataplexien ist von der Stärke der emotionalen Reize abhängig. Die meist Sekunden bis eine halbe Minute dauernden kataleptische Zustände treten meist beidseitig auf, können aber isoliert einzelne Muskeln wie die Augenmuskeln oder die Schlundmuskeln betreffen, der Kopf kann einknicken, auch wenn die Beine betroffen sind, kommt es nicht immer zu einem Hinfallen, es kann auch ein isoliertes leichtes Einknicken in den Knien vorkommen. Sprechpausen und kurze Atemstillstände kommen ebenfalls vor. Die mimische Muskulatur ist immer einbezogen, glatte Muskulatur, respiratorische und Zungen-Schlund-Muskulatur sind nach manchen Autoren nicht betroffen. Der typische Verlauf ist Augenschluss, Verkrampfung der Gesichtszüge, Heruntersacken des Kiefers, rhythmisches Erschlaffen des Haltetonus und Verstärkung muskulärer Aktivität besonders an Nacken, Oberkörper, unteren Extremitäten), atonische Phase mit kompletter Unbeweglichkeit. Das Bewusstsein bleibt dabei immer erhalten. Die Häufigkeit kann sehr unterschiedlich sein, von nur gelegentlich bis mehrfach täglich. Die Frequenz der Kataplexien variiert erheblich abhängig von den affektiven Stimuli. Die Kataplexien sind meist kurz (zwischen 5 und 30 Sekunden), können aber auch bis zu 30 Minuten und länger anhalten. Ein über Stunden bis Tage andauernder „Status Kataplektikus“ tritt vorwiegend nach plötzlichem Absetzen von antikataplektisch wirkenden Medikamenten auf. Kataplexien enden immer schlagartig bis schnell, sind teilweise durch äußere Stimuli zu durchbrechen. Nach einer Kataplexie fühlen sich die Patienten wohl. Eine Bewusstseinstrübung schließt eine Kataplexie aus, es sei denn, sie geht in eine Schlafattacke und/oder eine hypnagoge Halluzination über.
Am häufigsten werden Kataplexien ausgelöst durch Lachen, Stolz und Überraschung. Viele Patienten versuchen Situationen zu vermeiden, durch die Kataplexien ausgelöst werden, zum Beispiel durch Muskelanspannung. Sind nur wenige Muskelgruppen betroffen, können die Kataplexien von Außenstehenden kaum bemerkt und unter Umständen auch von den Narkolepsiepatienten selbst nicht als „krankhaft“ bewertet werden. Bei Entzug von trizyklischen Antidepressiva können noch bis zu 14 Tagen nach Absetzen „Rebound-Kataplexien“ auftreten. Bei Stürzen werden oft epileptische Anfälle oder bei älteren Patienten Durchblutungsstörungen im vertebrobasilären Stromgebiet vermutet. Wegen ihrer Auslösbarkeit durch affektive Stimuli werden Kataplexien gelegentlich als dissoziatives Symptom klassifiziert und die Patienten in psychologische/psychiatrische Behandlung geschickt. Kataplexien gehen mit einer Hemmung des mono-synaptischen H-Reflexes und der polysynaptischen Sehnenreflexe einher.
Quellen / Literatur:
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