Der Sprachtherapeut ist dazu ausgebildet, die verschiedenen Störungen von Sprachfähigkeit, Sprechen und Stimme zu erkennen und zu behandeln. Da eine Sprachstörung ihre Ursache oft in körperlichen, neurologischen oder psychischen Störungen hat oder mit solchen Störungen im Zusammenhang steht, arbeitet der Logopäde häufig mit anderen Spezialisten zusammen, so z. B. mit Neurologen, Hals-Nasen-Ohren-Ärzten, Fachärzten für Psychiatrie, Psychologen oder Sozialarbeitern. Sprachstörungen, die auf Erkrankungen, Verletzungen oder körperliche Fehlbildungen zurückgehen, gehören in den Zuständigkeitsbereich der Ärzte. Sind diese Beeinträchtigungen ausreichend behandelt oder gar behoben, beginnt die Arbeit des Logopäden: Er bringt dem sprachbehinderten Patienten bei, Sprache genau zu hören und zu verfolgen, in sprachlichen Begriffen zu denken und Sprechbewegungen, die durch Koordinationsmängel oder emotionale Störungen beeinträchtigt sind, besser zu kontrollieren. Da eine Beeinträchtigung der Hörfähigkeit Menschen daran hindert, Sprachmuster und Laute nachzuahmen und die eigenen Fehler zu bemerken und zu korrigieren, besteht eine der wichtigsten Diagnosemethoden des Therapeuten darin, die Hörfähigkeit zu messen. Zudem sind intellektuelle Leistungen und die Fähigkeit zum Umgang mit Sprache eng verknüpft – somit muss ein Therapeut auch wissen, wie sich die Intelligenz bei einem Kleinkind entwickelt. Die bekannteste emotional bedingte Sprachstörung ist das Stottern; seine Ursache ist oft Angst. Mit einem Sprachübungsprogramm versucht der Logopäde, diese Beeinträchtigung abzubauen. Wenn nötig, wird dabei auch ein Psychologe oder Psychiater hinzugezogen, und in extremen Fällen müssen unter Umständen psychotherapeutische Methoden angewandt werden.