Man-in-the-barrel-Syndrom

wörtlich „Mann einem Fass steckend“ gemeint ist eine Lähmung beider Arme, besonders der Oberarme, als ob man in einem Fass feststecken würde, bei erhaltener Beweglichkeit des Gesichtes und der Beine. Ursprünglich nur für beidseitige Fronallappenläsionen verwendeter Begriff. Meist sind beidseitige Grenzzoneninfarkte zwischen dem Stromgebiet der A. cerebri media und A. cerebri anterior, ursächlich, die zu Infarkten im Marklager beider Hirnhälften führen. Da ausschließlich die Pyramidenbahnen geschädigt sind, kommt es zu keinen begleitenden Sensibilitätsstörung. Diffuse Hirnschädigungen nach einem Schockzustand, nach Eingriffen am offenen Herzen, oder Herztamponade, diffus infiltrierende Hirntumore, Zustände nach Hirntrauma, verursachen selten ein ähnliches klinisches Bild. Markschädigungen auf der Höhe der Pyramidenbahnkreuzung oder dem oberen Halsmark z.B. bei Spinalis anterior Syndrom , zervikaler Myelopathie Halsmarktraumen oder Raumforderungen können ähnlich klinische Zustände hervorrufen, die oft mit dem selben Syndrombegriff belegt werden.

 

Quellen / Literatur:

  1. Sage JI, Van Clitert RL. Man-in-the-barrel syndrome. Neurology 1986; 36: 1102-3
  2. Georgiadis D.; Schulte-Mattler W.J. Cruciate paralysis or man-in-the-barrel syndrome? Report of a case of Brachial Diplegia Acta Neurologica Scandinavica, 105, (4), 2002: 337-340(4)
  3. Peter P. Urban, Joachim Gawehn, Kurt Ringel, Man-in-the-barrel“-Syndrom, Klin Neuroradiol 15; 190- 94 2005
  4. Bhatoe HS. Multicentric glioma presenting as man-in-the-barrel syndrome. Neurol India [serial online] 2005 [cited 2008 May 20];53:371-2. Available from: http://www.neurologyindia.com/text.asp?2005/53/3/371/16954
  5. Berg, D.; Mullges, W.; Koltzenburg, M.; Bendszus, M.; Reiners, K. Man-in-the-barrel syndrome caused by cervical spinal cord infarction. Acta Neurologica Scandinavica.1998. 97(6):417-419,
  6. Yerdelen, Deniz; Karatas, Mehmet; Pourbagher, Aysin „Man-in-the-Barrel Syndrome“ Owing to Cervical Spinal Cord Metastases: Case Report and Review. Neurosurgery Quarterly. 18(1):74-76, March 2008.
Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur