1939 erstmals von Henri Mondor beschrieben. Auch Mondor-Phlebitis oder Eisendrahtthrombophlebitis genannt. Maximal 600 Fälle sind bisher beschrieben worden. Beim Mondor Syndrom handelt es sich dabei um eine Entzündung der oberflächlichen Thorakalvenen, diese sind meist sichtbar, immer als derber Strang tastbar und sollen manchmal druckschmerzhaft sein. Eisendrahtthrombophlebitis wird das Syndrom auch genannt, weil die Venenstränge sehr hart tastbar sein können. Kommt ohne Grund vor, kann aber auch selten hinweisend auf diverse ernstere Erkrankungen sein. Eine Assoziation mit Auftreten nach Überanstrengung, enger Kleidung, Bodybuilding, Mastitis, bei Krebserkrankungen wie Brustkrebs (sehr selten mit Krebs assoziiert), chronisch infektiösen Erkrankungen, Lymphknotenbiopsie in der Achsel, Rasieren der Axelhaare, Hepatitis C, Arteriitis temporalis, und Traumen ist berichtet. Die pathophysiologische Vorstellung ist, dass es zu einem venösen Stau durch ein direktes Trauma der Vene kommt, oder die Thrombose durch gleichförmige Bewegungen ausgelöst wird. Bei Frauen 3-4x häufiger. Spontane Rückbildungen nach Wochen bis Monaten sind die Regel, eine Behandlung ist nicht erforderlich. Mit Rezidiven muss man nicht rechnen. Wenn notwendig werden einfache Schmerzmittel empfohlen. .
Der Begriff wird auch für eine subcutane Penisvenenthrombose verwendet. Auch hier ist die Pathogenese unbekannt. In einer Serie von 25 Patienten mit subcutane Penisvenenthrombose berichteten alle Patienten, dass ihnen plötzlich eine zumindest fast schmerzlose Verhärtung am Penisrücken aufgefallen war. Bei allen Patienten trat die Thrombose am dorsalen Penisschaft auf. Bei den meisten war die Thrombose im vorderen Teil, nahe dem Sulcus coronarius, nur bei 3 Patienten nahe der Peniswurzel und nur bei einem Patienten war die ganze Länge des Penis betroffen. Die Länge der Thrombose lag zwischen 2 und 4 cm. Einen vollständige Rückbildung trat bei 92% (23 von 25 Patienten) unter konservative Therapie mit Heparinsalbe (10,000 IU) und oraler Gabe von Antiphlogistika für 14 Tagen ein. Der Verlauf kann aber auch länger sein. In 2 Fällen wurde eine operative Thrombektomie für nötig gehalten. Ein Nutzen aufwendiger Untersuchungen besteht nach der Literatur überwiegend in der Beruhigung der Patienten. Alle Behandlungen sind bisher aber nicht durch Studien abgesichtert, so dass der Gewinn zum Spontanverlauf offen ist.
Quellen / Literatur:
Itzhak Pappo, Mondor’s Disease of the Axilla: A Rare Complication of Sentinel Node Biopsy. Breast J ;10 (3):253-5
AL-MWALAD Subcutaneous penile vein thrombosis (penile Mondor’s disease) : Pathogenesis, diagnosis, and therapy, Urology. 2006 Mar;67(3):586-8. Thalhammer C, Aschwanden M. [Mondor’s disease]. Dtsch Med Wochenschr. Feb 16 2007;132(7):325-6