Wadenbeinnerv, auch N. Fibularis, zweigt in wechselnder Höhe vom N. ischiadicus ab, zieht in Begleitung der Bizepssehne bis hinter das Fibulaköpfchen und kreuzt dann schräg zwischen Haut und Fibula nach vorne und teilt sich bedeckt vom M. Fibularies longus in die Endäste, N. peronaeus superficialis und profundus. Motorisch: Muskeln der Peroneus- und Extensorenloge, Muskeln des Fußrückens Sensibel: Fußrücken, Lateralseite des Unterschenkels Dominierend bei einem Ausfall sind die Paresen der Fuß-, Fußrand- und Zehenheber. Lediglich der M. tibialis posterior als medialer Fußheber und –supinator wird vom N. tibialis versorgt. Bei Wurzelläsionen L5 ist er dagegen beteiligt. Neben partiellen Ischiadikuslähmungen (s. oben) sind Druckparesen über dem Fibulaköpfchen besonders häufig und im ENG auch gut darstellbar. In Betracht kommen auch Ganglien in der Kniekehle. Massiver Gewichtsverlust kann ohne erkennbare weitere Ursache Peronäusparesen verursachen. Eine unter erheblicher Geh- oder Laufbelastung auftretende schmerzhafte Parese und teigige Verhärtung der prätibialen Muskulatur weist auf ein Kompartmentsyndrom hin. Polyneuropathische Lähmungen betreffen ebenso wie zentrale Paresen nicht selten die peronäale Muskulatur betont. Eine Abgrenzung gegen tatsächliche Peronäusparesen ist klinisch möglich, bei Polyneuropathie z. B. durch Verlust der Achillessehnenreflexe (Steppergang, Gangstörungen. Ursächlich ist meist eine Kompression von außen. Durch die oberflächliche Lage des Nerven am Capitulum fibulae kann es leicht auch zu Arbeitsbedingten Schädigungen beim Hocken und Knien, z.B. beim Fliesenlegen, Asphaltieren; aber auch bei längerdauernde Kälteexposition, durch Druck bei Lagerung im Schlaf, insbesondere bei Intoxikationen, Koma, Narkose oder Immobilisation, Sitzen mit überschlagenen Beinen („crossed legs palsy“), Unterschenkelgipsschiene, bei einer Fabella (Sesambein im lateralen Kopf des M. gastrocnemius). Doppelseitige Peronaeusparesen treten bei Anorexie, längerer Hockposition oder knienden Tätigkeiten, auch bei Polyneuropathie oder hereditären Neuropathien auf.
Quellen / Literatur:
Leitlinie der DGN Druckschädigung der Nerven Merkblatt (Bundesarbeitsblatt 11/2002, S. 62)