Oneiroid

„traumartiger Verwirrtheitszustand“ im Sinne eines desorientiert- verworrenen Zustandes, mit leichter Bewusstseinstrübung. Meist mit lebhaften und inhaltlich fantastischen Sinnestäuschungen, Gefühl der Irrealität oder Inszenierung der Erlebnisse, wahnhafte Interpretationen der Erlebnisse mit intensiven Gefühlserlebnissen im Sinne von Begeisterung, Entsetzen und/oder Faszination, Depersonalisation und/oder Derealisation. Der Begriff ist unscharf vom Begriff des Delirs abgegrenzt. Voraussetzung für das Zustandekommen des oneiroiden Syndroms ist eine schon präpsychotisch vorhandene Neigung zur Phantastik. Häufiger handelt es sich um drogeninduzierte Zustände, die auch wieder vollständig abklingen. Beschrieben sind solche Zustände auch bei Polyradikulitiskranken, die auf der Intensivstation beatmet werden. Manchmal handelt es sich aber bei der ursprünglich traumartig anmutenden Symptomatik auch um eine Schizophrenie. Die Differenzialdiagnose zur Schizophrenie ist besonders bedeutsam, die Prognose ist gut. Die Behandlung erfolgt psychopharmakologisch mit Neuroleptika, und ansonsten beschützend haltgebend. Zuverlässige Studien fehlen, angesichts der Seltenheit der entsprechenden diagnostischen Einordnung.

 

Quellen / Literatur:

Delirium oder Delir

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur