Ramsay Hunt Syndrom

James Ramsay Hunt (1872-1937) beschrieb eigentlich verschiedene 3 Syndrome, eines davon beschreibt die klinischen Auswirkungen eines Karotisverschlusses. Das 2. Ramsay Hunt Syndrom ist die Dyssynergia cerebellaris progressiva, letzteres ist aber pathologisch nicht ausreichend untermauert und hat keinen Eingang in die Klassifikation degenerativer spinocerebellarer Erkrankungen gefunden. Überwiegend versteht man aber unter einem Ramsay Hunt Syndrom das 3 Syndrom eine periphere Fazialisparese mit bläschenförmigem Ausschlag im Ohr (Zoster oticus) oder im Mund. Hunt beschrieb auch andere Begleiterscheinungen wie Tinnitus, Hörverlust, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Nystagmus. Er erklärte diese Begleitsymptome mit der räumlichen Nähe des Ganglion geniculatum mit dem Nervus vestibulocochlearis. Die Lähmung ist meist ausgeprägter als bei der idiopathischen Fazialisparese, (die meist durch HSV 1 verursacht wird) die Prognose soll ohne Behandlung schlechter sein.

 

Quellen / Literatur:

Hunt JR. The role of the carotid arteries in the causation of vascular lesions of the brain, with remarks on certain special features of the symptomatology. Am J Med Sci 1914;147:704-713. Hunt JR. Dyssynergia cerebellaris progressiva: a chronic progressive form of cerebellar tremor. Brain 1914-15;37:247-268. Hunt JR. The sensory system of the facial nerve and its symptomatology. J Nerv Ment Dis 1909;36:321-350. C J Sweeney and D H Gilden, NOSOLOGICAL ENTITIES?: Ramsay Hunt syndrome, J Neurol Neurosurg Psychiatry 2001; 71: 149-154. [Abstract] [Full text]

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur