Rolandische oder Rolando-Epilepsie

= Benigne Partialepilepsie mit zentro-temporalen spikes bzw. sharp waves Diese nach dem italienischen Anatomen Rolando benannte Epilepsie trägt ihren Namen wegen der typischen EEG-Veränderungen in der Rolandischen Region. Es handelt sich um eine außerordentlich häufige Epilepsieform, die sogar 15 % aller kindlichen Epilepsien bis zum 15. Lebensjahr ausmachen soll. Kennzeichnend sind Anfälle ohne Bewusstseinsstörungen, bei denen sensible Symptome im Gesichtsbereich vorherrschen, die von motorischen Phänomenen derselben Region abgelöst werden. Die Ereignisse können ausschließlich im Schlaf vorkommen und von seltenen sekundär generalisierten Anfällen begleitet werden. Verhaltens- und Intelligenzstörungen sind selten. Der EEG-Befund ist charakteristisch und durch langsame spikes bzw. sharp waves mit langsamer Nachschwankung gekennzeichnet. Die höchste Amplitude der Graphoelemente liegt zentrotemporal. Provozierende Faktoren sind Müdigkeit und Schlaf. Bei 22 % existieren die EEG-Veränderungen ausschließlich im Schlaf. Die Rolandoepilepsie wird in Deutschland mit Ospolot behandelt. Diese Methode ist ohne Risiko und nicht nur empirisch als wirksam bewiesen. Niedrig dosieren (5mg/kg). Im Ausland ist die Behandlung nicht einheitlich. Sie reicht von VPA über Clobazam (Frisium) Bis zum CBZ. ( PHT, PRM und VGB sollten vermieden werden.)

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur