Scaffolding (stützende Sprache)

Das Wesentliche des als ,,scaffolding“ bezeichneten stützenden Sprechstils liegt im Dialog zwischen Mutter und Kind, über den die Mutter eine gemeinsame Erfahrungswelt erzeugt: Die Mutter interpretiert das Verhalten des Säuglings und weist dessen Verhalten dadurch bestimmte Bedeutungen zu. Durch die Bedeutungszuweisung einzelner Handlungen erkennt der Säugling nach und nach verschiedene Konzepte und Regeln, die ihn die Personen- und Sachwelt um ihn herum erkennen lassen. Diese Erkenntnis stellt eine wichtige Basis für den Spracherwerb des Kleinkindes dar, da ihm Wörter als Mittel dienen, Bedeutungen und Intentionen auszudrücken. In der intensiven Sprachlernphase bis zum 5. Lebensjahr spielen darüber hinaus Wiederholungen eine außerordentlich wichtige Rolle, die sich zu Routinen verfestigen.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur