Sensitivität und Spezifität

sind Gütekriterien eines diagnostischen Tests/Verfahrens, das aussagt wie hoch der Anteil richtig klassifizierter Befunde ist.

Unter Sensitivität versteht man den Prozentsatz richtiger, positiver Ergebnisse eines Untersuchungs-/Testverfahrens beim Vorhandensein der gesuchten Krankheit/Störung, d.h. werden von 100 Erkrankten 90 mittels des Verfahrens erkannt, so hat das Verfahren eine Sensitivität von 90%. Die restlichen 10% sind s.g. falsch-negative. Wenn beispielsweise ein neuer Schnelltest für die Erkennung eines Infektionserregers eingeführt werden soll, so wird dieser bei Menschen getestet, die nachweislich mit dem Erreger infiziert sind. Erkennt der Test bei 100 infizierten Patienten, alle 100 ist seine Sensitivität =100, erkennt der Test 96 von 100 gesichert Infizierten hat er eine Sensitivität von 96 (=Falsch-Negativ-Rate von 4).Sensitivität (richtig-positive) + falsch-negative = 100 %. Sensitivität gibt also an, wie viele erkrankte oder betroffene Personen vom Test richtig als krank oder betroffen erkannt wurden.

Unter Spezifität eines solchen Verfahrens versteht man den Prozentsatz von richtig negativen Ergebnissen z.B. „kein Befund“, die man für nicht von dieser Krankheit/Störung Betroffenen erhält. Wird also beispielsweise ein neuer Schnelltest für die Erkennung eines Infektionserregers eingeführt werden soll, so wird dieser auch bei Menschen getestet, die nachweislich nicht mit dem Erreger infiziert sind. Erkennt der Test bei 100 nicht infizierten Patienten, alle 100 als nicht infiziert ist seine Spezifität =100, erkennt der Test 96 von 100 gesichert nicht Infizierte als nicht infiziert, hat er eine Spezifität von 96, in 4 von 100 (Falsch-Positiv-Rate) wurden also durch den Test irrtümlich als infiziert diagnostiziert.
Spezifität (richtig-negative) + falsch-positive = 100 % . Spezifität gibt also an, wie viele Personen vom Test richtig als nicht an der getesteten Erkrankung erkrankt oder nicht betroffen erkannt wurden.

Wie hoch Sensitivität und Spezifität eines Verfahrens sind, hängt außer von der Trennschärfe des Verfahrens auch von der Festlegung des Trennkriteriums ab. Bei gegebener Trennschärfe eines Verfahrens geht eine Steigerung der Sensitivität zu Lasten der Spezifität und umgekehrt.

 

Quellen / Literatur:

siehe auch unter biorama.ch, Beurteilung eines Klassifikators bei Wikipedia

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur