Sinus-cavernosus-Syndrom

Unilateriale Okulomotorius- und Aduzensparesen in Kombination mit Sensibilitätsstörungen im 1. Trigeminusast (N. ophthalmicus) weisen auf eine Erkrankung des Sinus cavernosus (Tumor/Metastase, großes Aneurysma der A. carotis interna, Sinusthrombose, entzündliche Infiltration) hin. Bei akutem Beginn und Zeichen einer Drainagestörung, wie venöse Stauung des Orbitainhalts mit Lid- und Bindehautschwellung sowie Protrusio bulbi, sind eine venöse Thrombose und/oder Fistel zwischen A. carotis und Sinus cavernosus anzunehmen. Bei letzterer pulsiert der Exophthalmus, wenn das Shuntvolumen groß ist. Fieber und Leukozytose deuten auf eine septische Thrombose mit der Gefahr einer Propagation nach intrakraniell hin. Bei aseptischer („blander“) Thrombose bedroht die venöse Stauung den Visus. Sinus durae matris: sie sind die starrwandigen, klappenlosen Blutleiter der Dura mater und sammeln das venöse Blut des Gehirns. Die Sinus liegen zwischen den beiden Blättern der Dura mater. Der Abfluss erfolgt – zum größten Teil über den Sinus sigmoideus – in die Vv. jugularis interna.

Sinus

steht über… in Verbindung mit

extrakraniales Gefäß

Sinus sagittalis superior

V. emissaria parietalis

V. temporalis superficialis

Sinus sagittalis superior

V. diploica frontalis

V. supraorbitalis

Confluens sinuum

V. emissaria occipitalis

V. occipitalis

Sinus transversus

V. diploica temporalis posterior

V. auricularis posterior

Sinus transversus

V. diploica occipitalis

V. occipitalis

Sinus sigmoideus

V. emissaria mastoidea

V. occipitalis

Sinus sigmoideus

V. emissaria condylaris

Plexus venosi vertebrales externi

Sinus sphenoparietalis

V. diploica temporalis anterior

V. temporales profundae

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur