Spastik

ist ein gesteigerter, geschwindigkeitsabhängiger Dehnungswiderstand der Skelettmuskulatur, der als Folge einer Schädigung der absteigenden motorischen Bahnen auftritt und in der Regel mit anderen Symptomen wie Muskellähmung, Verlangsamung des Bewegungsablaufes, gesteigerten Muskeleigenreflexen und pathologischen Fremdreflexen einhergeht. Spastik in Folge von kompletten oder inkompletten Querschnittsläsionen ist meist auch vergesellschaftet mit Blasen- und Mastdarmstörungen. Spastik kann bei vielen neurologischen Erkrankungen auftreten: Multiple Sklerose, Schlaganfall, Schädel-Hirn-Traumen, hypoxische Hirnschädigungen und Rückenmarksschädigungen. Die krankengymnastische Therapie hat in der Behandlung Vorrang, eine zusätzliche medikamentöse Therapie ist bei schwerer Muskelspastik, insbesondere bei bettlägerigen Patienten indiziert. Möglich ist dabei eine orale antispastische medikamentöse Therapie (siehe unten), Botulinum-Toxin-Therapie, intrathekale Infusionstherapie mit Baclofen, Medikamente gegen Spastik Für die Effektivität und Verträglichkeit von Muskelrelaxantien gibt es wenige Vergleichsstudien. Sie werden gleichermaßen bei Spastik wie bei Muskelverspannungen durch innere Anspannung, Wirbelsäulensyndrome, Schmerzen, Fibromyalgie usw. symptomatisch eingesetzt. Müdigkeit, Konzentrationsminderung und damit auch mögliche Einschränkungen der Fahrtauglichkeit können sie alle, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß, verursachen. Studien dazu welches Medikament am besten geeignet ist, sind rar und wenig aussagekräftig.

Substanz

Dosis

Verabreichung

Nebenwirkungen( die häufigsten)

Baclophen (Lioresal)

5-max 100mg mg/Tag

Einschleichen, auf 3-4 Tagesdosen verteilen, Verabreichung über Periduralkatheter oder Pumpe möglich

Gewöhnungseffekt, Muskelschwäche, Müdigkeit, Benommenheit, Übelkeit, Schwindel, Verwirrtheit, Atemdepression, Psychosen, Epileptische Anfälle, Magengeschwüre Abruptes Absetzen kann auch bei Aplikation mittel Pumpe zu schwersten Nebenwirkungen führen hohes Fieber, Psychosyndrom, akut heftig verschlimmerte Spastik, und Rigidität, selten sogar eine Rhabdomyolyse, Multiples Organversagen und Tod

baclofen (Lioresal) (I) July 18, 2002

Tetrazepam (Musaril)

50-100mg mg/Tag

Bevorzugt zur Nacht,

Benzodiazepin mit entsprechendem Abhängigkeitspotential, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Schwindel

Tizanidin (Sirdalud)

2-32 mg/Tag

Weniger sedierend als die beiden o.g. deshalb besser geeignet für die Gabe bei Tag. 3-4 Einzeldosen

Sedierung, Schwindel, Mundtrockenheit, Blutdrucksenkung, Verstärkung der Wirkung von Blutdruckmedikamenten

Tolpiseron (Mydocalm)

50-400 mg/Tag

3 Einzeldosen pro Tag

Manchmal schwerwiegende allergische Reaktionen, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten eher selten.

Dantrolen (Dantamacrin)

Auch geeignet beim malignen neuroleptischen Syndrom

25-200 mg/Tag

2-4x täglich

Schwere Leberschäden bei bis zu 2% von denen 10% wiederum tödlich verlaufen sollen. Durchfall, Mißempfindungen, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel,

Flutriptin (Katadolon, Trancopal dolo)

300 mg/Tag

Abend beginnen.

Schmerzmittel mit muskelentspannenden Eigenschaften. Müdigkeit, Schwindel,

 

Quellen / Literatur:

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur