Sämtliche Nervenfasern, die Empfindung von Berührung und Temperatur vermitteln, müssen diesen Teil des Gehirnes passieren. Deshalb wird der Thalamus auch das „Tor zum Bewusstsein“ genannt. Der Thalamusschmerz entwickelt sich am häufigsten bei Schädigung des paramedianen und venterolateralen Anteil des Thalamus. Dabei können die Schmerzen unmittelbar nach dem Insult oder aber auch erst Monate, ja manchmal auch Jahre später einsetzen. Der Schmerzcharakter wir dabei als stechend, brennend und heiß beschrieben in der kontralateralen Körperhälfte beschrieben. Auch eine Allodynie ist häufig. Stress und Berührung in den betroffenen Gebieten können die Symptome verstärken. Gelegentlich kann es zusätzlich zu unwillkürlichen z. T. auch als schmerzhaft empfundenen Bewegungen in der betroffenen Körperhälfte kommen. Der Thalamusschmerz gehört zu den am schwierigsten zu behandelnden Schmerzen überhaupt. Eine völlige Schmerzfreiheit lässt sich auch bei intensiver Therapie kaum erreichen. Die üblichen Schmerzmittel sind völlig wirkungslos. Selbst Morphin bringt nur in etwa 20% Linderung. Mittel der ersten Wahl sind bei diesem Schmerzbild noradrenerge Antidepressiva wie z. B. Amitryptilin. Sie wirken über eine Veränderung der Schmerzwahrnehmung. Die Therapie sollte möglichst früh beginnen, da sie dann möglicherweise größere Chancen auf einen Erfolg hat. Bringen auch die so genannten Antidepressiva keine ausreichende Schmerzlinderung, versucht man eine Kombination mit anderen Medikamenten. Doch auch dann ist ein Erfolg keineswegs garantiert.
Quellen / Literatur: