Das Wernicke-Mann-Gangbild ist ein pathologisches Gangbild, das bei zerebralen Läsionen (meist Schlaganfällen) im Bereich der Capsula interna und des prämotorischen Cortex auftritt.
Es kommt auf der der Hirnläsion gegenüberliegenden Seite zu einer spastischen Beinstreckung und Armbeugung. Betroffene können das gelähmte Bein nicht beugen und führen es daher in einer ausladenden, zirkumduzierenden (halbkreisförmigen) Bewegung nach vorn, während sie das Körpergewicht auf das gesunde Bein verlagern.
Der Arm ist flektiert und in Pronationsstellung, er schwingt nicht mit. Der Fuß des betroffenen Beines ist in Supinationsstellung, der laterale Fußrand schleift häufig beim Gehen auf dem Boden.
Durch die Läsion in den oben beschriebenen Hirnbereichen kommt es zu einer Enthemmung des Nucleus ruber und des Nucleus vestibularis. Durch die daraus entstehende Überaktivität der extrapyramidalmotorischen Bahnen kommt es zur spastischen Armflexion (Überaktivität des Tractus rubrospinalis), sowie zur spastischen Beinextension (Überaktivität des Tractus vestibulospinalis).