Während die genauen Ursachen des Restless Legs Syndroms (RLS) noch weitgehend unbekannt sind und man am ehesten von einer Störung des Dopaminstoffwechsels als wahrscheinlichste Ursache für die unruhigen Beine ausgeht, ist in einigen Studien bei vielen Restless-Legs-Patienten auch ein verminderter Eisenspeicher im Gehirn aufgefallen.
Ob und inwieweit dies eine Ursache oder Folge der Erkrankung ist, ist bislang nicht eindeutig geklärt.
Dennoch gilt die Empfehlung, bei jedem Patienten mit neu diagnostiziertem Restless Legs Syndrom den Ferritinspiegel (Ferritin ist der Speicherstoff für Eisen im menschlichen Körper) zu bestimmen und bei erniedrigtem oder niedrig normalem Spiegel eine Eisensubstitution durchzuführen.
Der im Blut gemessene Ferritinspiegel verhält sich in der Regel proportional zum für das Restless-Legs-Syndrom entscheidenden Ferritinspiegel im Liquor. Allerdings steigt der Ferritinwert im Blut auch bei Entzündungen an (Ferritin ist ein „Akute-Phase-Protein“) und kann daher falsch hohe Werte liefern und einen bestehenden Eisenmangel verschleiern. Daher wird zur Validierung häufig die Transferrinsättigung mitbestimmt.
Eine erneute Ferritinbestimmung ist auch vor Aufnahme einer Therapie des RLS mit L-Dopa oder Dopaminagonisten sinnvoll. Studien zeigten eine höhere Nebenwirkungsrate dieser Therapien bei Patienten mit niedrigem Ferritinspiegel in Bezug auf so genannte Augmentationen (Veränderungen, Verschlimmerungen oder Ausdehnung der Beschwerden unter Therapie).