Intention-to-treat

Wörtlich Absicht zu behandeln. Analyseprinzip, bei dem alle Patienten einer Studie, die randomisiert wurden (also einer Prüfgruppe zugeordnet wurden); unter Beibehaltung der randomisierten Gruppenzuteilung ausgewertet werden müssen. Dies schließt alle Patienten ein, die die Studienärzte, zum Zeitpunkt der Randomisierung behandeln wollten, einschließlich der Patienten, die abbrechen oder zu aus irgendwelchen Gründen ausscheiden. Sie müssen alle in die statistische Auswertung der Studie eingeschlossen werden.

Intention-to-treat Analysen verbessern die Qualität von Studien, denn sie bilden auch die Patienten ab, die voraussichtlich bei Anwendung einer Behandlungsmethode in der Praxis wegen mangelnder Mitarbeit (z.B. wegen eines komplizierten Einnahmeschemas oder unangenehmer oder gefährliche Nebenwirkungen) die Behandlung abbrechen. Bei Ausschluss dieser Patienten aus der Studie ist die Gefahr eines Bias größer. Allgemein gilt, dass Patienten, die sich an ein Studienprotokoll halten (auch in der Plazebogruppe) einen besseren Behandlungserfolg aufweisen, als Patienten, die dies nicht tun.

Bedauerlicherweise beinhalten viele Veröffentlichungen weiter keine Intention-to-treat Analysen. Siehe auch BMJ 2009;339:b3244 [Abstract] [Full text] [PDF]

 

Quellen / Literatur:

Ausführliche Darstellung in Schweiz Med Forum 2009;9(25):450

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur