medianus, Nervus

Ursprung: lateraler und medialer Faszikel, Der N. medianus zieht mit der A. brachialis zur Ellenbeuge, durchbohrt den M. pronator teres, zieht zwischen den Fingerbeugern distal und mit deren Sehnen durch den Karpaltunnel zur Hohlhand, Innervationsgebiete motorisch: – Alle Flexoren des Unterarms, Ausnahmen: M. flexor carpi ulnaris, M. flexor digitorum profundus, Anteile für 4. + 5. Finger ( innerviert vom N. ulnaris), Daumenballenmuskeln, Ausnahmen: M. adductor pollicis, Caput profundus des M. flexor pollicis brevis (innerviert vom N. ulnaris), Mm. lumbricales I+II, sensibel: radial 2/3 der Palmarseite der Hand (Nn. digitales palmares communes für 3½ Finger), Autonomgebiete zu den Fingerendgliedern des Zeige- und Mittelfingers Gefährdung: im Karpaltunnel bei Sehnenscheidentzündung (Karpaltunnelsyndrom), Lähmung: Maximalvariante ist die „Schwurhand“ mit Beugerlähmung der ersten 3 Finger, mangelhafter Daumenabduktion und –opposition, Parese der Unterarmpronatoren und des radialen Handgelenkbeugers bei Schädigung proximal des Ellenbogens z. B. durch Trauma, fehlerhafte Injektion, selten durch einfachen Druck. Die Hand ist flach, der Daumenballen atrophisch, die Sensibilität der radialen Hand palmar ist bis zur Mitte des Fingers IV gestört. Subtypen der Medianuslähmung: Am Durchtritt durch den M. pronator teres kommen Läsionen unter besonderer Belastung, evtl. bei lokaler Anomalie, vor. Pronation, Handgelenk- und Fingerbeugung in den ersten Interphalangealgelenken sind dann nicht mehr betroffen. Meist postraumatisch, nach besonderer Betätigung oder bei lokalem Druck kann der N. interosseus anterior paretisch werden mit Schwäche der Endgliedbeugung des Daumens, meistens auch der Finger II und III. Besonders häufig ist das Karpaltunnelsyndrom mit nächtlicher Brachialgie, die oft bis zur Schulter reicht. Treten Ausfälle auf, betreffen sie die Daumenabduktion und–opposition sowie das sensible Areal des N. medianus.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur