Als hypertensive Massenblutung bezeichnet man spontane Einblutungen ins Hirnparenchym, die auf dem Boden eines langjährigen arteriellen Bluthochdrucks entstehen.
Typische Lokalisationen („loco typico“) für diese Blutungen sind der Bereich der Basalganglien und der Thalamus-Bereich. Auch im Kleinhirn und im Hirnstamm treten hypertensive Massenblutungen gehäuft auf.
Blutungen, die nicht hypertensiv bedingt sind, führen dagegen eher zu Blutungen in den Großhirnlappen (lobäre Blutungen).
Zeigt sich in der Bildgebung (CT oder MRT des Schädels) eine Einblutung an einer typischen hypertensiven Blutungslokalisation und passt die Anamnese (älterer Patient, über mehrere Jahre vorbestehender arterieller Hypertonus) zu dieser Verdachtsdiagnose, so gilt die Diagnose „Hypertensive Massenblutung“ als gesichert. Eine weitere bildgebende Abklärung ist dann in der Regel nicht mehr nötig.
Bestehen bei dem Patienten hingegen keine Hinweise auf einen vorbestehenden Bluthochdruck, handelt es sich um einen jüngeren Patienten oder ist die Lage nicht typisch, so wird meist eine weitere abklärende Diagnostik angeschlossen (z.B. CT-Angiographie oder MR-Angiographie).
Symptome
Die Symptomatik der hypertensiven Massenblutung hängt vom Ausmaß der Läsion sowie von deren Lokalisation ab. Häufig sind Allgemeinsymptome wie Bewusstseinsstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen.
Bei Einblutungen im Thalamusbereich kommt es zur Hemihypästhesie, Hemiataxie und zu oft passageren Hemiparesen. Teils kann es zu starken, brennenden Schmerzen („Thalamusschmerz“) kommen.
Blutungen in den Basalganglien verursachen eine kontralaterale Hemiparese sowie einen kontralateralen Sensibilitätsausfall.
Bei Blutungen im Kleinhirnbereich kommt es zum Kleinhirnsyndrom.
Hirnstammblutungen haben eine besonders schlechte Prognose. Sie sind oft mit starker Bewusstseinsbeeinträchtigung bis hin zum Koma verbunden.