Muskelblutungen sind in der Regel nach Traumata (Verletzungen) entstehende Einblutungen in das Muskelgewebe. Je nach Stärke und Lokalisation sind diese oft sehr schmerzhaft. Bei Patienten mit hämorrhagischer Diathese (Blutungsneigung), insbesondere bei Hämophilie-Patienten oder unter (möglicherweise überdosierten) Antikoagulantien („Blutverdünnern“), können diese auch spontan entstehen und mitunter gefährliche Ausmaße annehmen.
Schwere Muskelblutungen an den Extremitäten gehen mit einer Schwellung und Überwärmung einher und können die Beweglichkeit der betroffenen Extremität (schmerzbedingt) deutlich einschränken. Besteht die Blutung chronisch, so kann sich eine dauerhafte Fehlstellung der Extremität entwickeln.
Psoasblutung
Als Psoasblutung oder Iliopsoasblutung bezeichnet man Blutungen in den retroperitoneal gelegenen Musculus iliopsoas. Psoasblutungen können spontan im Rahmen einer Hämophilie A oder B, unter antikoagulatorischer Therapie oder auch traumatisch bei stumpfem Bauchtrauma auftreten.
Die Symptome ähneln denen einer Appendizitis („Blinddarmentzündung“). Die auftretenden Schmerzen bessern sich typischerweise durch Anziehen der Beine. Als Komplikation ist, neben den Risiken durch den Blutverlust selbst, eine Läsion des N. femoralis mit Ausfallserscheinungen bis hin zur kompletten Parese (Lähmung) möglich.