Von einer Niedervoltage im EKG spricht man, wenn die Gesamtamplitude des QRS-Komplexes gegenüber den Normwerten zu niedrig ist. Als Gesamtamplitude bezeichnet man dabei den Abstand der Spitzen von Q und R bzw. von R und S.
Man unterscheidet drei Formen der Niedervoltage:
1.) Periphere Niedervoltage:
In den Extremitätenableitungen I, II, II, aVR, aVL und aVF sind alle QRS-Gesamtamplituden kleiner als 0,6 mV
2.) Zentrale Niedervoltage:
In den Brustwandableitungen V1-V6 sind alle QRS-Gesamtamplituden kleiner als 0,7 mV
3.) Linkspräkordiale Niedervoltage:
In V6 ist die QRS-Gesamtamplitude kleiner als 0,8 mV.
Die genauen Grenzwerte werden jedoch in der Literatur unterschiedlich angegeben.
Ursachen der Niedervoltage
Extrakardial:
Hypothyreose, Abschwächung des erfassbaren Signals durch Lungenemphysem, Ödeme oder starke Adipositas.
Perikardial:
Perikarderguss, Pericarditis constrictiva, Perikardtumor.
Myokardial:
Ubiquitäre Myokardschädigungen durch multiple Infarkte oder Systemerkrankungen wie Amyloidose oder Sklerodermie.
Oft kann eine leichtgradige Niedervoltage auch idiopathisch beim Gesunden auftreten.